Das Wasserstoffauto ist aus Sicht vieler Experten eine wichtige Antriebstechnik der Zukunft. Wasserstoffautos, auch Brennstoffzellenfahrzeuge genannt, fahren mit Wasserstoff und geben keine giftigen Schwermetalle oder Feinstaub an die Umwelt ab.
Dem Auspuff entweicht nur Wasser in Form von heißem Dampf. Brennstoffzellenfahrzeuge haben eine ähnliche Reichweite wie Verbrennungsfahrzeuge und das Tanken dauert nur 3 bis 4 Minuten. Der ungiftige, unsichtbare und flüchtige Wasserstoff wird entweder gasförmig unter hohem Druck (350 bar oder 700 bar) oder flüssig bei minus 253 Grad Celsius in Spezialtanks gespeichert.
Das Schweröl der Schiffe kann durch Wasserstoff ersetzt werden
Diesellokomotiven können mit klimaneutralem Wasserstoff fahren
„Mit Wasserstoff können auch Züge, Schiffe und LKWs angetrieben werden”
Es gibt derzeitig zwei Arten von Wasserstoffautos. Die von den Automobilhersteller bevorzugte erste Variante von Wasserstoffautos sind Elektrofahrzeuge. Das Wasserstoffauto unterscheidet sich vom E-Auto dadurch, dass der Strom für den Antrieb während der Fahrt durch Wasserstoff erzeugt wird. Die Batterie beim Wasserstoffauto ist somit deutlich kleiner als beim E-Auto. Sie fungiert als Zwischenspeicher (Bremsenergie auffangen) und deckt Lastspitzen ab, z.B. beim Beschleunigen. Der Motor im Auto ist jedoch ein Elektromotor.
Grüne Verbrennungsmotoren sind in der aktuellen Diskussion um alternative Antriebstechniken und erneuerbare Kraftstoffe nicht im Fokus der Politik und auch nicht im Fokus der Hersteller. Das ist schon sehr bedauerlich, weil doch bezogen auf den Umweltschutz insbesondere die Umrüstung der vielen Millionen Altfahrzeuge hoch interessant ist.
Bei der Berechnung des Wirkungsgrads von Wasserstoffautos kommen je nach Sichtweise und Annahmen unterschiedliche Ergebnisse heraus. Wenn man die gesamte Kette von der Erzeugung bis zur Umwandlung in elektrische Energie betrachtet, tendieren viele Berechnungen zu einem Wirkungsgrad von ca. 30 %. Damit ist das Brennstoffzellenauto etwas besser als ein Benziner (22 Prozent) oder ein Diesel (25 Prozent). Aber auch das Elektroauto ist bei einer Betrachtung inklusive Stromerzeugung im Wirkungsgrad nur minimal besser als das Brennstoffzellenauto. Die oft heftig geführte Diskussion um Wirkungsgrade erscheint uns sehr theoretisch und bringt letztendliche keine Aussage über die Umweltfreundlichkeit eines Fahrzeugs. Und die vielen Vorteile, wie z.B. die hervorragenden Transportmöglichkeiten und die langfristige Speicherung von Wasserstoff, kommen in der Wirkungsgraddiskussion gar nicht zum Tragen.
Der Schwerlastverkehr ist eine große Zielgruppe für Wasserstoff
Busse können mit hoher Reichweite klimaneutral fahren
Verbrennungsmotor mit Wasserstoffantrieb
Die zweite Bauweise von Wasserstoffautos wird aktuell gar nicht diskutiert. Sie scheint nur theoretisch zu existieren und wird von den Automobilherstellern nicht mehr verfolgt. Bedauerlich, gerade mit dieser Variante ergibt sich doch ein erheblicher Beitrag zum Klimaschutz. Insbesondere wenn man die vielen Millionen Altfahrzeuge umrüstet. Gemeint ist der Wasserstoffantrieb eines Verbrennungsmotors. Der Wasserstoff wird nicht in der Brennstoffzelle kalt verbrannt, sondern direkt im Verbrennungsmotor. Der Verbrennungsmotor wird ohne großen Aufwand umgerüstet. Direkteinblasung, ein Abgasrückführungssystem, Turboaufladung und ein Wasserstoff-Katalysator sind die wichtigsten Komponenten. BMW hat 2007 einen PKW mit einem H2-Verbrennungsmotor entwickelt. Die H2-Verbrennungsmotoren basieren auf dem normalen Serienmotor. Die Leitung für dieses innovative Projekt hatte damals Thomas Korn. Ein so ausgerüsteter 7er-BMW stand sogar einmal offiziell in der BMW-Preisliste. Zwei Jahre später stellte BMW das Projekt ein. Auch die Berliner Verkehrsbetriebe hatten damals Busse von MAN mit H2-Verbrennungsmotoren in ihrem Fuhrpark. Die Marktreife und insbesondere die Marktbedingungen waren lt. Korn damals nicht gut gewesen.
Thomas Korn hat inzwischen ein eigenes Unternehmen gegründet und sich auf Nutzfahrzeuge spezialisiert. Das Unternehmen kann neue H2-Verbrennungsmotoren liefern, aber auch konventionelle Dieselmotoren zu emissionsfreien Wasserstoffmotoren umrüsten. Nach Aussage des Unternehmens wurde ein Quantensprung in der Motorenentwicklung erreicht. Der Wirkungsgrad wurde im Vergleich zu früheren Wasserstoff-Verbrennungsmotoren signifikant erhöht und die Verbräuche halbiert.