11.06.2024 in Nienburg

Thema:

Kleinwindanlagen – regenerative Energie als Ergänzung zur Sonnenenergie

In der Vergangenheit wurde die mit Windmühlen gemachte Energie direkt vor Ort genutzt, um Vorrichtungen anzutreiben. So wurde z.B. Korn zu Mehl gemahlen oder Grundwasser an die Erdoberfläche gefördert. Heute ist die Erzeugung von elektrischer Energie die mit Abstand wichtigste Nutzung der Windkraft.

Neben den großen Windkraftanlagen (WKA) gibt es Kleinwindanlagen (KWEA). Die Abgrenzung ist nicht genormt, so dass es unterschiedliche Definitionen gibt. Die Eigenversorgung steht heute bei den meisten Kleinwindanlagen im Vordergrund.

Die Erträge von Kleinwindanlagen hängen extrem vom Standort und der Umgebung ab. Heinz Werner, Geschäftsführer von WERNER ENGINEERING, referiert über Standortbestimmungen, Windmessungen, Ertragsprognosen und Lebensdauer von Kleinwindanlagen. Er erläutert die Unterschiede zwischen Mikrowindanlagen und Kleinwindanlagen und deren Einsatz im privaten oder gewerblichen Bereich.

Da es keine führenden Hersteller gibt, ist der Markt für Kleinwindanlagen sehr unübersichtlich. Eine Marktbereinigung, wie in der Photovoltaik-Branche, hat noch nicht stattgefunden. Es gibt auch erhebliche Unterschiede in Qualität, Marktreife und Effizienz der einzelnen Windkraftanlagen. Heinz Werner gibt einen Überblick, über wichtige Kennzahlen und Merkmale von Kleinwindanlagen, die vor jedem Projektstart berücksichtigt werden sollten.   

 

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Durchgeführte Veranstaltungen

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05.06.2024 in Diepholz

Thema: Der Eisspeicher - heizen mit Eis - wie geht das?

Auf den ersten Blick passen Eis und Wärme nicht zusammen. Mit einer innovativen Eisspeicherheizung ist es aber doch möglich, mit Eis zu heizen.

Die Eisheizung nutzt u.a. eine ganz besondere Energie, die Kristallisationsenergie. Wenn Wasser zu Eis gefriert und sich der Aggregatzustand von flüssig auf fest verändert, entsteht beim Phasenübergang eine hohe Energieleistung.

Es wird so viel Energie freigesetzt, wie zum Erhitzen dieser Wassermenge von null auf 80 Grad Celsius benötigt wird. Zwei Wärmetauscher im Eisspeicher nutzen diese hohe Energie zur Wärmeerzeugung. Im Zusammenspiel mit dem Energiemanagement-System und einer Solar-/Wasser-Wärmepumpe können weitere Energiequellen genutzt werden, z.B. Solar-Luftkollektoren oder Erdwärme.

Der Eisspeicher arbeitet in diesem System als Pufferspeicher. Wenn die anderen Energiequellen keine ausreichende Wärme produzieren, wird auf den Eisspeicher zurückgegriffen. Diese komplex erscheinende Technik ist für den Endanwender denkbar einfach in der Bedienung und bietet viele Vorteile. Die „Private Hochschule für Wirtschaft und Technik“ (PHWT) in Diepholz/Vechta hat im Neubau „Forum Technik“ einen Eisspeicher realisiert.  

Das Ingenieurbüro Heimsch (Rastede) hat dieses Eisspeicherprojekt konzipiert. Der Geschäftsführer Dipl. Ing. Ralph Genkel stellt uns die Funktionsweise eines Eisspeichers und die Komponenten im Projekt der PHWT vor.

 

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22.05.2024 in Syke

Thema: Wasserstoff - Champagner der Energiewende?

 

Die Fachwelt ist sich überwiegend einig, dass Wasserstoff ein wichtiger Baustein der Energiewende sein wird.

Aktuell hält sich jedoch hartnäckig die Aussage: „Die Produktion von Wasserstoff ist aufwändig und teuer“, so dass das kostbare Gut in den nächsten Jahrzehnten ggf. nur für sehr selektive Anwendungen zum Tragen kommt.

In diesem Zusammenhang hat die Ökonomin Claudia Kemfert den Ausdruck “Champagner der Energiewende” geprägt. Es stellt sich die Frage, ob der Hoffnungsträger Wasserstoff zukünftig überwiegend für industrielle Anwendungen zum Einsatz kommt oder auch im Massenmarkt für den Mittelstand und für die Privatanwender nutzbar sein wird?

Prof. Dr. Lars Jürgensen lehrt an der Hochschule Bremen Umweltverfahrenstechnik und leitet Forschungs- und Entwicklungsprojekte im Bereich Wasserstoff. Er arbeitet eng mit diversen Unternehmen aus der Wasserstoffwirtschaft zusammen und ist Mitglied in Normungsgremien der Wasserstofftechnik. Prof. Jürgensen nimmt in seinem Vortrag zunächst eine technologische Einordnung der Wasserstoffwirtschaft vor und referiert im Weiteren über mögliche Herstellungsverfahren, Lager- und Transportmöglichkeiten und Anbindungen von Wasserstoff vor dem Hintergrund der nationalen Wasserstoffstoffstrategie.

Prof. Jürgensen geht auch der Frage nach, ob und warum Wasserstoff ein Bestandteil zukünftiger, zu 100 % auf erneuerbaren Energien beruhenden Energiesystemen sein muss. Schlussendlich wird noch mit einigen Mythen aufgeräumt, die mit dem Thema Wasserstoff verbunden sind. 

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3.04.2024 in Nienburg

Thema: Aktuelle Forschungsprojekte im Umfeld von Wasserstoff

 

Wasserstoff und seine Derivate stehen für Energiesicherheit, Klimaneutralität sowie Wettbewerbsfähigkeit und sind ein wichtiger Baustein der Energiewende.

Der Hochlauf von Wasserstoff-Anwendungen lässt noch etwas auf sich warten, aber auch im Mittelstand und in der Landwirtschaft kündigen sich Lösungen an. So hat z.B. die Firma Deutz angekündigt, Ende 2024 im Bereich Landwirtschaft/Baumaschinen klimaneutrale Wasserstoff-Verbrennungsmotoren anzubieten.

Hoch interessant sind in diesem Zusammenhang die aktuellen Forschungsergebnisse der Ingenieure und Wissenschaftler. Das Institut für Turbomaschinen und Fluid-Dynamik ist der Leibniz Universität Hannover angeschlossen. Das Institut forscht in enger Kooperation mit nationalen sowie internationalen Forschungseinrichtungen und Industriepartnern u.a. im Bereich „Erneuerbare Energiesysteme“.

Der Leiter der Arbeitsgruppe „Turbolader und Radialverdichter“ Dipl.-Ing. Philipp Nachtigal und der Institut-Geschäftsführer Dipl.-Ing. Ole Wil Willers berichten u.a. über aktuelle Forschungsprojekte im Bereich Wasserstoff-Verbrennungsmotoren, Brennstoffzellen-Anwendungen (sowohl am Boden als auch in der Luftfahrt) und weiteren spannenden Forschungsprojekten der erneuerbaren Energiesysteme .

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13.03.2024 in Diepholz

Thema: Geothermie – ein wichtiger Baustein der Wärmewende


Geothermie hat in Deutschland das Potential, als regionale und erneuerbare Energiequelle einen erheblichen Beitrag zur Wärmewende zu leisten. Die technischen Innovationen sind so erfolgreich, dass sich inzwischen Projekte realisieren lassen, die noch vor wenigen Jahren mit deutlich mehr Aufwand und Risiken verbunden waren.

Der Erdwärme gehört die Zukunft. Zusätzlich zur oberflächennahen Nutzung könnte ein Viertel des deutschen Wärmebedarfs aus viel tieferen Erdschichten gedeckt werden.

Während bei oberflächennaher Geothermie elektrische Wärmepumpen zum Einsatz kommen, kann die Wärme aus den tieferen Schichten direkt in die Wärmenetzwerke eingespeist werden. Ab 400 Meter Tiefe beginnt die Tiefengeothermie, die durch Kraftwerke erschlossen werden kann.

Der Geschäftsführer der Erdwärme Messtechnik GmbH, Herr Hische, gibt in seinem Vortrag einen Überblick der Geothermie-Nutzung. Er skizziert die Vor- und Nachteile sowie die Chancen und Risiken der Geothermie. Als Experte der oberflächennahen Geothermie geht er insbesondere darauf ein, wie Privathaushalte, Kommunen und Gewerbeobjekte mit Wärme versorgt werden können.

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21.02.2024 in Syke

Thema: Autarke Energieproduktion und Verteilung - Wärme


Mehr als 50 Prozent des gesamten deutschen Endenergieverbrauchs wird durch Wärme und Kälte verbraucht. In privaten Haushalten beträgt der Verbrauch für Wärme sogar fast 70 %. Weltweit wird der Gesamtenergieverbrauch in den nächsten Jahrzehnten deutlich steigen. Daher ist die Wärmewende der größte Hebel, um den CO2-Ausstoß signifikant zu senken und dem Klimawandel zu begegnen.

Neben der klassischen grünen Energiegewinnung für Wärme können etliche weitere Lösungen für die Produktion und Verteilung der Wärmeenergie realisiert werden. Nah- und Fernwärmenetze können u.a. mit Energie aus Biogas, Erdwärme, Wasserstoff oder Holz betrieben werden.

Der Inhaber eines Unternehmens in 4. Generation, Ralf Schlesselmann, referiert über die Besonderheiten der Wärmewende im ländlichen Raum. Es müssen Lösungen zum Einsatz kommen, welche die Grenzen der energetischen Sanierung von ländlichen Gebäuden sowie die großen Entfernungen von Verbrauchern berücksichtigen.

Das zögerliche Verhalten kommunaler Entscheidungsträger und die unklaren Entwicklungen der Bundesgesetzgebung rücken das eigenverantwortliche Handeln von Unternehmen und Privathaushalten immer stärker in den Vordergrund. Herr Schlesselmann zeigt Lösungsansätze und berichtet u.a. über ein eigenverantwortlich realisiertes Nahwärme-Projekt in der Gemeinde Asendorf. Landwirt Hauke Brünjes referiert über die dezentrale Wärmegewinnung mittels Biogas. Er stellt sein erfolgreich realisiertes Projekt vor und berichtet über die Stolpersteine und Chancen dezentraler Energiegewinnung mittels Biogas.