Nichts tun ist keine Option
WIR PACKEN ES AN!
Nach einer Studie der Technischen Hochschule Zürich kann der Klimawandel sehr effektiv durch Aufforstung bekämpft werden. „Das Potential neuer Bäume kann zwei Drittel der von Menschen gemachten schädlichen CO2-Emissionen aufnehmen“, haben Forscher im Fachmagazin Science veröffentlicht. Die Wissenschaftler haben ermittelt, dass wir weltweit ein Drittel mehr Wälder pflanzen können, ohne dass Städte oder Agrarflächen beeinträchtigt werden. CLIMPROACT unterstützt deutsche, europäische und weltweite Aufforstungsprojekte. 3,18 Millionen Hektar Wald könnten wir allein in Deutschland zusätzlich pflanzen, um unseren Anteil am Klimaschutz zu leisten.
Je nach Baumart, Alter, Holzdichte, Bodenqualität und Wasserversorgung können Bäume unterschiedlich viel CO2 binden. 80 große Buchen können im Jahr in etwa eine Tonne CO2 binden.
Wasserspeicher und Reinigungsfilter
Unser Wald ist auch ein großer Wasserspeicher. Wie ein Schwamm saugt der Waldboden das Regenwasser auf. Besonders die obere, humusreiche Erdschicht kann bis zu 200 Liter Wasser pro Quadratmeter speichern. Somit kann der Wald auch in Trockenzeiten Pflanzen, Teiche und Quellen mit Wasser versorgen. Die Fähigkeit des Waldbodens, große Wassermassen aufzunehmen, verringert außerdem deutlich die Gefahren vor Überschwemmungen und Hochwasser. Darüber hinaus wird das Regenwasser durch die verschiedenen Bodenschichten und Mikroorganismen sehr gut gereinigt. Stickstoffe und andere Schadstoffe werden im Boden gebunden. Im Wald versickertes und durch den Boden gefiltertes Wasser ist als Trinkwasser hervorragend geeignet.
Vielfältige Vegetation
Braunbären gibt es u. a. in Rumänien
Nachwachsender Rohstoff
Mit Holz kann man Möbel bauen, Papier herstellen, Baumaterialien fertigen, Kunststoffe ersetzen und vieles mehr. Außerdem entstehen bei der Holzverarbeitung keine Abfälle. Denn selbst die kleinsten Holzreste können zu Produkten verarbeitet werden, zum Beispiel zu Platten aus Holzspänen oder gepressten Pellets.
Die Zeiten der massiven Holznutzung und Abholzung des 18. Jahrhunderts sind längst vorbei. Heute haben die deutschen Forstleute gelernt, den Lebensraum Wald zu schützen und gleichzeitig Holz als nachwachsenden Rohstoff zu nutzen. In Deutschland werden die meisten Wälder nach bestimmten Regeln bewirtschaftet und erhalten dafür ein Nachhaltigkeitssiegel. Urwälder und Forstwirtschaft wiedersprechen sich nicht, wenn sie im gesunden Mischungsverhältnis umgesetzt werden.
Holz kann sogar maßgeblich dazu beitragen, Kunststoffe zu ersetzen. Forscher haben ein Bioplastik entwickelt, welches aus Holz gewonnen wird - das so genannte Flüssigholz. Flüssigholz könnte das Plastik von morgen werden. Dieser Biokunststoff ist ein auf Lignin basierter Werkstoff. Lignin ist der biologische Grundbaustein von Holz, der z.B. bei der Papierproduktion als Abfallprodukt anfällt. Dem Ligninpulver werden Naturfasern wie Cellulose, Flachs oder Hanf beigemischt. Der Werkstoff wird in Granulatform gebracht und kann sogar mit den gängigen Kunststoff-Verarbeitungsmaschinen verarbeitet werden. Im Gegensatz zu Plastik ist dieser Werkstoff biologisch abbaubar!
Lebensraum
Der Wald ist mehr als ein Rohstofflieferant und die Summe seiner Bäume. Ungefähr 50 Prozent der an Land lebenden Tier- und Pflanzenarten leben im Wald. Daher ist der Wald ein sehr wichtiger und vielfältiger Lebensraum. Je nach Boden- und Waldschicht leben im Wald unterschiedliche Tierarten. In der Wurzel- und Bodenschicht finden wir z.B. Regenwürmer, Tausendfüßer, Insekten, Spinnen, Schlangen und Reptilien. Die Krautschicht (bis zu 1,5 Meter) ist der Lebensraum von Fasan, Fuchs und Feldhase. Sie dient auch als Nahrungsgrundlage für Bienen, Wespen, Käfer und Schmetterlinge. In der Strauchschicht (bis zu 5 Meter) bauen zahlreiche Vogelarten ihre Nester. Hier tummeln sich auch Rehe, Wildschweine, Wölfe, Luchse und Bären. Im Walddachgeschoss, der Baumschicht, leben Eulen, Spechte oder auch Baummarder.
Natur durch Technik in Einklang bringen
Aufforstung ist eine Chance, die Zeit ein wenig zurückzudrehen und Wiedergutmachung zu betreiben. Es ist jedoch kein Freifahrtschein so weiter zu machen wie bisher. Klimaschutz bedeutet auch, den persönlichen Lebensstil zu verändern und an der Konsumschraube zu drehen.
Das Pflanzen von Bäumen ist nicht der alleinige Schlüssel zum Erfolg. Wir engagieren uns auch für erneuerbare Energien, innovative Mobilitätskonzepte, alternative Antriebstechniken und für den Umweltschutz.