Neuigkeiten zu synthetischen Kraftstoffen

Danke!
Januar 8, 2022
Baumpatenschaften
April 5, 2022
Danke!
Januar 8, 2022
Baumpatenschaften
April 5, 2022

Neuigkeiten zu synthetischen Kraftstoffen

Gastbeitrag von Dr. Lorenz Kiene

„Signifikante CO2-Einsparung möglich: Neueste Dieselmotoren für Kraftstoffe aus Rest- und Recyclingstoffen freigegeben“ – so lautete eine leider in den Medien kaum beachtete Pressemeldung von Volkswagen Mitte Dezember 2021.
Der Automobilkonzern erteilt damit für alle Modelle, die seit Ende Juni des Jahres 2021 mit 4-Zylinder-Dieselmotoren (TDI) ausgeliefert wurden, die Freigabe sogenannter paraffinischer Dieselkraftstoffe nach der DIN EN 15940. Aktuell fallen unter diese Norm Kraftstoffe, die aus biologischen Rest- und Abfallstoffen hergestellt werden.
Zukünftig soll diese Norm aber auch für strombasierten E-Diesel (E-Fuel, hergestellt nach dem Fischer-Tropsch-Verfahren) gelten. Volkswagen vollzieht damit eine Kehrtwende: Weg vom „all – electric“ hin zu „offen für neue Technologien wie E-Fuels“ VW setzt fortan somit parallel zur E-Mobilitätsoffensive auf die Optimierung der Verbrennerflotte, um CO2-Emissionen zu reduzieren.

Neben dieser positiven Nachricht aus Wolfsburg nimmt ein großes Leuchtturmprojekt zur Herstellung von E-Fuels immer mehr Fahrt auf. Im September 2021 haben der Sportwagenhersteller Porsche, Siemens Energy und weitere internationale Unternehmen den Spatenstich für eine industrielle Großanlage zur Herstellung von E-Fuels gesetzt.
Siehe auch:
https://newsroom.porsche.com/de/2021/unternehmen/porsche-baubeginn-kommerzielle-anlage-herstellung-co2-neutrale-kraftstoffe-chile-25681.html /

Die Anlage entsteht nördlich von Punta Arenas im chilenischen Patagonien, da hier die perfekten klimatischen Bedingungen für die Erzeugung regenerativer Energien aus Wind vorherrschen. Mit Hilfe des kostengünstigen Windstroms wird im ersten Schritt durch einen Elektrolyseur Wasser in Sauerstoff und Wasserstoff gespalten. Anschließend wird CO2 aus der Luft entnommen und mit dem grünen Wasserstoff zu synthetischem Methanol kombiniert. Dieses wird dann in E-Fuels umgewandelt. Die Partner planen für das Jahr 2022 eine Produktion von rund 130.000 Liter E-Fuels, die unter anderem in den Rennwagen des Porsche Mobil 1 Supercup eingesetzt werden sollen. Bis 2024 sollen die Produktionsmengen auf 55 Millionen und bis 2026 auf 550 Millionen Liter E-Fuels steigen.

Auch die die Lühmann Gruppe plant mit weiteren Partnern im Landkreis Nienburg eine industrielle Anlage zur Produktion von E-Fuels und leistet so einen Beitrag zur CO2-neutralen Mobilität. Im Laufe des Jahres 2022 wird die Planungsphase abgeschlossen sein und die Umsetzung zeitnah beginnen. Weitere Informationen und aktuelle Nachrichten zu E-Fuels finden Sie unter https://www.efuels-forum.de/. Im E-Fuels-Forum engagieren sich branchenübergreifend Partner aus dem Mittelstand, um synthetische Kraftstoffe und ihre Vorteile der breiten Öffentlichkeit bekannt zu machen.
Autor: Dr. Lorenz Kiene
Geschäftsführer der Lühmann Gruppe