Privates Aufforstungsprojekt Thielemann

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Juli 27, 2020
Private Aufforstung Thielemann
August 4, 2020
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Privates Aufforstungsprojekt Thielemann

Wir möchten Ihnen das Aufforstungsprojekt des Ehepaares Thielemann vorstellen. Jeder Interessierte, der ähnliche Projekte plant oder bereits realisiert hat, kann sich gerne mit uns in Verbindung setzen, damit wir darüber berichten können. Wir hoffen, dass sich Nachahmer finden und würden uns sehr freuen, wenn unsere Berichterstattung einen Motivationsschub für private Aufforstungsprojekte hervorbringt.

Vor über 16 Jahren haben sich Karin und Frank Thielemann entschieden, aktiv zum Klimaschutz und insbesondere zur CO2 Reduzierung beizutragen. Ihr Wohnhaus liegt in einer ländlichen Waldregion in der Gemeinde Asendorf-Brebber und da lag es nahe, sich dem Thema Aufforstung zu widmen. Bäume speichern CO2 in erheblichem Maße und das Ehepaar hat sich somit für eine Neuaufforstung entschieden.
2003 erwarb das Ehepaar Thielemann eine Ackerfläche von ca. 2 ha. Diese Ackerfläche grenzte direkt an das Grundstück des Ehepaars und war für Aufforstung ideal geeignet. „Rückwirkend betrachtet waren schon einige Formalitäten zu erledigen“, erzählt uns Frank Thielemann. „Aber es hat uns sehr viel Spaß gemacht und wir haben diesen Schritt nie bereut. Ganz im Gegenteil, wenn der Wald erwacht, genießen wir das Erblühen der Natur und erfreuen uns an der Vielfalt der neu beheimateten Tiere.“

Viele Tiere haben in dem neuen Areal eine neue Heimat bzw. Schutzzone gefunden. Die Thielemanns haben z.B. Rehwild, Füchse und Marder gesichtet. Aber auch etliche Greifvögel, Buntspechte, Grünspechte und Eichelhäher haben sich im Laufe der Jahre eingefunden. 2004 fiel der Startschuss für die Aufforstung. Gemeinsam mit dem Forstoberinspektor der Bezirksförsterei Hoya Ost haben sie die Förderanträge und den Pflanzplan erarbeitet. Über 12.000,00 € an Kosten für die Setzlinge, den Zaun und die Pflanzarbeiten sind damals schon zusammengekommen. Eine stattliche Summe, für die es damals eine Teilförderung von ca. 60 % gab.

Heute gestaltet sich die staatliche Förderung für eine Erstaufforstung noch interessanter. Für reine Laubbaumkulturen werden bei einer Erstaufforstung z.B. in Niedersachsen bis zu 100 % der Kosten übernommen. Ausgenommen davon ist der Grundstückspreis. So auch bei den Thielemanns. Der Kaufpreis der ca. 20.000 qm Ackerfläche wurde auch damals nicht gefördert. Diesen Part übernahm das Ehepaar komplett aus der eigenen Kasse.

Wir möchten an dieser Stelle erklärend ergänzen, dass der Wert einer aufgeforsteten Ackerfläche nach der Aufforstung deutlich sinkt. Es gehört viel Idealismus, Herzblut und Überzeugung dazu, diesen wirtschaftlichen Verlust für den Klimaschutz in Kauf zu nehmen. Als Klimaschutzverein freuen wir uns sehr, dass es Menschen gibt, die diesen Idealismus haben und solche Projekte umsetzten. Das Ehepaar Thielemann erhält zwar 20 Jahre lang eine geringe Pachtausfallentschädigung. Diese Entschädigung ist in Relation zum Wertverlust des Kaufpreises jedoch sehr gering.
Bei der Auswahl der Bäume und Sträucher hat der Forstoberinspektor beratend zur Seite gestanden. Karin und Frank Thielemann hatten aber auch viele eigene Ideen und Vorstellungen. Letztendlich ist es ein großer Mix aus verschiedenen Laubbaum- und Straucharten geworden. Für die Randbepflanzung wurden Waldhasel, gemeiner Schneeball, Pfaffenhütchen, gemeiner Hartriegel, gemeine Birne, Weißdorn und Vogelbeere gepflanzt.

Als Baumarten für die Aufforstung entschied man sich für Rotbuche, Bergahorn, Esche, Vogelkirsche, Bergulme, Roteiche, Spitzahorn, Robinie, Traubeneiche, Hainbuche, Rot Erle und Feldahorn.

Die halbmaschinelle Pflanzung der 8.000 Setzlinge wurde durch die Bezirksförsterei koordiniert. Die 600 Meter Einzäunung haben Karin und Frank Thielemann in Eigenregie durchgeführt. Ebenso die Bewässerung und Pflege des neuen Waldes.

„Dieses Projekt ist eine Lebensaufgabe“, erzählt uns Karin Thielemann. „Ein Projekt, das wir mit Freude durchgeführt haben und das wir aus tiefster Überzeugung realisiert haben“, so Frau Thielemann.
„Der Wald verlangt uns auch heute noch viel Zeit ab. Diese Zeit ist jedoch sehr sinnvoll genutzt.“